Eins wünschten wir Studenten uns bei der Wahl des Moduls gemeinsam «den Austausch mit älteren Generationen».
Aktuell zu Corona - Zeiten leidet die zwischenmenschliche Kommunikation mehr denn je. Obwohl jedes Gruppenmitglied in einem ganz anderen Wohnverhältnis aufwuchs, spürten wir schon bald, dass jeder einzelne die Anonymität in der Stadt bedrückt. Genau jetzt sollten das Mitgefühl und Verständnis bezüglich alten Menschen gesteigert werden. Es ist der richtige Moment, in dem auch jüngere Altersgruppen realisieren, dass sie in schweren Zeiten wie in einer Quarantäne auf Hilfe in nächster Nähe angewiesen sind.
Das Thema «Wohnen» sorgte auch bei unseren Interviews mit den Hochaltrigen für grossen Gesprächsstoff. Ob jung oder alt, jeder hat das Bedürfnis möglichst lang Zuhause in seinen eigenen vier Wänden leben zu können. Weiter spürten wir, dass der Wissensaustausch und das Verlangen, den sozialen Austausch im eigenen Wohnhaus zu stärken, enorm ist. In der Gruppe haben wir uns also die Frage gestellt: «Wie können wir den Austausch in einem Wohnhaus fördern?»
Uns wurde bewusst, dass wir einen für jeden Bewohner zugänglichen Ort finden müssen, an dem Anliegen besprochen werden können. Wir suchten nach bereits vorhandenen Quartierprojekten und wurden von dem «Pumpipumpe» Konzept, bei dem es ums Ausleihen von Gütern in der Nachbarschaft geht, inspiriert. Uns gefiel besonders der Aspekt des Teilens, wollten aber nicht nur Konsumgüter, sondern auch Skills miteinander austauschen.
Es kam die Idee einer App auf, doch stellte sich die Frage, ob es wirklich das richtige Medium für ältere Menschen ist. Im Austausch mit der betroffenen Generation kamen wir zum Entschluss, dass die jetzigen «Alten» nicht der Generation von Morgen entspricht. Die Technik wird mit der jetzigen Generation mitwachsen und ist nicht mehr wegzudenken. Um jedoch die Bedürfnisse der Senioren von heute nicht aus den Augen zu verlieren, einigten wir uns darauf, dass neben der App noch ein anderes Medium benötigt wird.
So kamen wir schlussendlich zu unsere Firma "GUGHUUS". Sie bietet ein dreiteiliges Tool, bestehend aus einer App mit zusätzlicher im Wohnhaus installierter Printerbox und einem Nachrichtenscanner, an. GUGHUUS ermöglicht das Kommunizieren im Haus unter den Bewohner*innen. Anliegen wie zum Beispiel benötigte Hilfe oder anstehende Events können geteilt werden. Vor allem bei älteren Personen kann das Verfassen und Kommentieren von überall aus praktisch sein. Werden neue Beträge auf der App geteilt, druckt die Printerbox direkt die neuen Informationen als Nachricht im Treppenhaus aus. Diese bedruckte Rolle ist für alle Bewohner beim Vorbeigehen gut ersichtlich, dient als Reminder und soll die Bewohner dazu motivieren, die App zu nutzen. Mit dem Scanner können auch handgeschriebene Nachrichten eingelesen werden.
Die Printerbox und der Scanner sind nur über eine limitierte Zeitperiode in einem teilnehmenden Haus platziert, da sie als Starthilfe dienen sollen. Der Ort an dem die GUGHUUS - BOX schon war, wird durch einen Kleber beim Hauseingang mit "GUGHUUS ist hier!" markiert. Um weitere Leute darauf aufmerksam zu machen, befindet sich unter der Schrift ein QR - Code der auf die Webseite verweist. Nach der Aktion bekommen alle am Projekt teilgenommene Mitglieder GUGHUUS Post-it Zettel. Diese sollen zum weiteren Austausch animieren.